Also doch. Doch noch eine weiteres Jahr anzufügen. Schaltjahr... bereits wieder so eines. Solche hatte es ja schon gegeben, in den letzten zeh - ähm - im vergangenen Jahrzehnt, seitdem mir die Phantom-Rahmenfrist untergejubelt worden war. Zehn Jahre, eine Art Jubiläum. Zum Jubilieren war mir gar nicht zumute - noch nicht.
Eine Dekade war es her, als Kasse Syna den Pfusch vollbrachte, an welchem ich noch zu ackern hatte, mausallein - oder nicht so allein? - aber nie ohne Zuversicht. Denn noch war nicht aller Tage Abend, und Zeitreisen gelangen normalerweise nicht, ausser in Science Fiction. Warum sollte Kasse Syna da eine Ausnahme sein? Jedenfalls wusste ich das Recht auf meiner Seite. Mein Optimismus musste und würde sich irgendwann auszahlen.
Eine Nachricht von SECO war angekommen. Eine "Antwort", die keine war, und von der Art, die sich nie jemand wünscht. Virtuelles Achselzucken, virtuelles Hochziehen der Zugbrücke mit Kommunikationsstopp. Der Defensiv-Zweihänder, Meisterstück der Abweisungskunst und bevorzugtes Instrument jeder Amtsstelle, die etwas zu verbergen hat. Direkt aus dem allg. behördl. bew. Abwimmlungshandbuch. Herr Boris Zürcher hatte sich in Deckung begeben und Kommunikation an Kommunikation delegiert.
Interessanterweise wurde SYNA mit Kopie des Abwimmlungsmails bedacht; erstes Zeichen von Interkommunikation zwischen zwei AKALV-Mitgliedern seit Beginn unserer einseitigen Korrespondenz, und verkappte präsidiale Anweisung zum Gleichtun.
Viel interessanter war jedoch, dass info@efv.admin eine Kopie erhielt. Zwar war auch das ein Zeichen von Interkommunikation zwischen AKALV-Mitgliedern. Die Eidgenössische Finanzverwaltung stand organisatorisch dennoch meilenweit entfernt von SECO-WBF. So waren mit einem unpersönlichen Mail gleich zwei Departemente und mithin zwei Bundesratspersonen (!) abgeblockt und aus der Schusslinie genommen.
Unvoreingenommenen Lesenden ziehen sich hier die Brauen zusammen.
Briefdatum 13. Januar markierte das Jahrzehnt, welches seit dem fatalen Kassenfehler vergangen war. An dem Tag anno 2014 war Fake-Abrechnung November 2013 entstanden, die nie hätte Kasse SYNA verlassen und - noch schlimmer - nie und nimmer unberichtigt im Abrechnungssystem hätte stehen gelassen werden dürfen.
Nach diesem offenen Netzbrief ereignete sich dasselbe wie nach den vorherigen, nämlich nichts. Da nichts anderes zu erwarten gewesen war, hatte sich ein Strategiewechsel bereits abgezeichnet. So wurde aus offenen Netzbriefen wieder ein offenes Netzbuch. Auch anderes Vorgehen musste her, neue Saiten mussten aufgezogen werden, und die Peitsche musste lauter chlöpfen... Für den Stacheldraht musste eine noch stärkere Zange her.
Der 29. Januar 2024 konnte der Anfang vom Ende der Affäre sein. Lancierung meiner Online-Petition stand gerade an. Die bisherigen Massnahmen - seit Juli 2023 mit Website-Konzept Offene Netzbriefe - waren fruchtlos geblieben. Immer war da Gegenwind oder Flaute gewesen. Etwas Wirksameres und Druckvolleres hatte sich aufgedrängt. Etwas mit mehr Hebelwirkung für die Daumenschrauben. Ab morgen wehte hoffentlich ein ganz anderer Wind - ausschliesslich Rückenwind dank vieler solidarischer Supporter.
So eine politische Aktion lancierte man ja nicht alle Tage, und so sass ich wie auf Nadeln, als ich der Dinge harrte, die da nach dem Versenden von diversen Mails kommen sollten. Der angekündigte Task, so hoffte ich, war selbsterklärend: Petition unterzeichnen und dann ungehemmt verbreiten.
Eine Art Meilenstein war geschafft. Fünfundzwanzig Sympathisanten hatten unterzeichnet. Das erste Viertel war voll.
Ein weiterer offener Netzbrief an meine weitverstreute "Lobby" konnte nicht schaden, sagte ich mir. Seit ihrer Lancierung war meine Annahme gewesen, dass die Direktempfänger den Brief lasen und zwischenhinein auch das aktuelle Website-Geschehen mitverfolgten. Mangels jeglicher Feedbacks wusste ich nie, woran ich bei den einzelnen Kommissionsmitgliedern war. Um am Ball zu bleiben und den Puls der Kommission fühlen zu versuchen, versuchte ich die Doppelstrategie von Petition und Follow-up-Brief.
Mangels Feedback kam ich zum Schluss, dass auf eigene Faust kein Weiterkommen war. Um Massen zu mobilisieren, gingen meinem Anliegen offenbar Masseninteresse bzw. und/oder Gemeinsinn ab.
In den letzten Jahren war ich sporadisch auf Kassensturz und/oder Espresso aufmerksam gemacht worden. Ich erachtete den Zeitpunkt für gekommen, hoffnungsvoll zur Tat zu schreiten.
Die Mails rauschten hinaus in alle Himmelsrichtungen. Erstaunlicherweise kam nur eine einzige Unzustellbarkeitsmeldung zurück. Keine schlechte Rate, bloss schade, dass es Kasse Aargau betraf. Herrn A. Wenger kannte ich persönlich von einer Unterredung in Winterthur in seiner früheren Funktion...
Nächstentags rauschten unhörbar die erwähnten Mails in die Schweizer Tagespresselandschaft hinaus - natürlich mit dem Ziel, irgendwann später als Echo ein Rauschen aus dem Blätterwald zu evozieren.
Beim Zusammenstellen der Empfängerliste fiel mir auf, dass einige Titel unauffindbar waren. Mit Bedauern hatte ich vergeblich nach den Redaktionen von Solothurner Zeitung, Walliser Bote, Neue Bündner Zeitung und Bund gesucht. Da sich der Blätterwald ziemlich gelichtet präsentierte, musste ich mich künftig wohl auch anpassen und mich an E-Paper wenden. Und das eventuelle Echo würde dann zu einem elektronischen - ehm - Summen? Tschirpen? Oder zu etwas Visuellem... warten wir es ab.
Es lief so einiges in diesem Monat. Privat, im Familienkreis, überall. Sozusagen das Übliche halt, und noch mehr. Es war Fussball-EM, es gab Wetterphänomene und freudige Ereignisse, und auch auf der Weltbühne tat sich viel. Ein dramatischer Mix aus allem.
Nur hier in meiner Kampagne tat sich nichts. Keine Mails von meinen zahlreichen neuen Mailkontakten; wohl kein Rauschen im Blätterwald, und kein Ansturm von Petitionsunterzeichnenden.
Am Montagnachmittag 8. Juli um 15:20 h hatte ich hoffnungsvoll meinen offenen Netzbrief per Mail abgeschickt. Dass noch selbigen Tages kurz vor Feierabend eine Antwort eingetroffen war, fand ich erst Tage später heraus. Dieser Tage fanden schliesslich Viertel- und Halbfinals der Fussball-Europameisterschaft in deutschen Städten statt.
Tage später war diese Antwort ernüchternd. Mit dem Korb hatte ich nie und nimmer gerechnet. Im Gegenteil; der TA war seit jeher erfrischend behördenkritisch gewesen. Da musste Anderes im Spiel sein, nämlich:
- konnte es sich um einen Irrtum handeln - bei so vielen involvierten Behördeninstanzen ist mein Stoff extrem explosiv
- war die Antwort überstürzt und unreflektiert - meine Story ist spannend und betrifft Grundpfeiler der Demokratie
- befasst sich der TA schliesslich oft, gern und gründlich mit Filz
- eigentlich undenkbar - ist der TA vielleicht nicht so unabhängig wie täglich proklamiert...???
Täglich hatte ich eine Nachricht vom Recherchedesk Tamedia erwartet. Andere Kanäle und Medien wollten aber auch eingesetzt sein. So publizierte ich einen prägnanten Flyer in den Social Media...
Die Social Media machten einen Bogen um mich. Also musste ich einen Bogen zu ihnen hin machen.
Aus purem Zufall, stimmiges Datum für Flyer No. 2...
An diesem Mittwoch rauschte es am Blätterwald, in der Hoffnung natürlich, dass es dann auch einmal im Blätterwald rauschen mochte. Ich hatte die Idee zu einer Kürzest-Pressemitteilung gehabt. Diese ging in alphabetischer Reihenfolge fast flächendeckend per Mail an viele Schweizer Medien.
Ohne hochgeschraubte Erwartungen erhoffte ich mir von so vielen Adressen dennoch die eine oder andere Kontaktnahme. Was in der Folge wiederum nicht erfolgte, und was mich zum Gedanken verleitete, dass die Medien ein Spiel spielten. Die erste Redaktion, die sich meldete, verlor das Gesicht.
Bereits im Juni was das so gewesen, als ich mit starkem offenem Netzbrief vom 29.5.2024 (.... mehrere) Redaktionen mit einer Art Press Release angeschrieben und vergeblich gewartet hatte. PEND
Angesichts der stagnierenden Anzahl von Unterzeichnenden meiner Petition hatte ich mit meiner Ehegemahlin einen Deal ausgehandelt. Seit Jahren gehörte sie einer exklusiven Community von einigen Hundert Mitgliedern an. Mit der Zeit hatte auch ich Berührungspunkte und Kontakte mit einigen von diesen Leuten gehabt, inklusive derem Oberindianer.
Loyal, aber leicht schweren Herzens hatte meine Gemahlin eingewilligt, dass ich persönliche Mails in ihrem Namen versenden würde. Diese gingen per Du an die individuelle Empfängerschaft.
Meine Gemahlin hatte sich ausbedungen, das Schreiben strikt kollegial, höflich und unaufdringlich zu halten. Dementsprechend hatte ich mich ins Zeug gelegt. - Ist eine persönlichere Bittschrift, an Demütigkeit, Ehrlichkeit und Loyalität nicht zu überbieten, überhaupt denkbar? Ich glaube nicht.
Man lernt doch nie aus! Bisher hatte ich gedacht, der Scheinriese käme nur im Märchen vor. Doch in Wahrheit gab es ihn auch real, und er sprach Hochdeutsch. Ich hatte ihn sogar kennengelernt, vor zwei-drei Jahren, aber da hatte er noch ganz normal gewirkt. So wie er sich heute aufplusterte, gab er den aufgeblasenen autoritären Fuzzi; ein Wicht, der seinen Vor- bzw. Künstlernamen zu Unrecht trug. Vom Scheinmärchenschloss herab diktierte er seiner Community die Art der Kontakte zwischen einzelnen Mitgliedern. Wie ein Sektenführer, der seiner Gefolgschaft verbietet, sich privat untereinander auszutauschen. Man stelle sich das einmal vor. Die Engstirnigkeit des Mannes war nur übertroffen von seiner Arroganz.
Bedauernswerterweise hatte sein unsägliches Getue allerhand Wirkung entfaltet. Nicht nur unterwarfen sich Member dem Diktat und der Zensur, sondern wachten sogar penibel darüber. In ihrer Einfalt realisierten sie nicht, welch geächtetes System das war.
Mit seinen Scheinmuskeln hatte der Scheinriese auch bei meiner lieben Ehefrau, sonst stets auf meiner Seite, gewaltigen Eindruck entfaltet. Doch weil sie der Community angehörte, konnte ich mich gegen die lächerlichen Diffamierungen nicht wehren.
Ach wie nett! Der Scheinriese hatte sich ja gehörig abgeplustert und eingekriegt. Er gab sich plötzlich konziliant; hatte sich aber mirakulös über Nacht vermehrt! Nun ja, bei Scheinriesen konnte so etwas offenbar vorkommen. Und sogar etwas Grossmut schien durch zu schimmern, indem man von mir gar nichts mehr wollte; oder man scheute die Konfrontation.
Jedenfalls war das Gefasel über Datenschutzbestimmungen reichlich unbedarft. Der Punkt war nicht abgehakt, denn Datenschutz auf der Scheinriesen-Website fehlte schlichtweg. Die Domäne war ein offener Selbstbedienungsladen für sensible Daten der über fünfhundert gutgläubigen Member, vollkommen frei zugänglich. Das Brimborium mit dem "Login für bestehende Mitglieder" mittels EMail und Passwort war für die Katz, solange Links direkt zur Memberliste führten. Jedenfalls dürfte sich die Mehrzahl der Member in falscher Sicherheit gewähnt haben.